Solidarität mit (vermeintlichen) „Ungläubigen“

„Am späten Freitagnachmittag kam es im berüchtigten Flüchtlingslager Moria auf der griechischen Ägäisinsel Lesbos zu einem beispiellosen Gewaltausbruch gegen Kurden und Jesiden.“ Angegriffen wurden sie von Islamisten unter dem Vorwurf Ungläubige zu sein, die sich nicht am Ramadan beteiligten.

Diese Vorfälle werden erwartungsgemäß instrumentalisiert um gegen Geflüchtete zu hetzen. Eine linke Antwort auf die Vorfälle darf sich aber nicht in der berechtigten Reaktion auf die Instrumentalisierung erschöpfen. Vielmehr zeigt der Vorfall welche Menschen im Besonderen unsere Solidarität brauchen: Es sind vermeintliche und tatsächliche „Ungläubige“, die von Islamisten verfolgt und von konservativen Muslim*innen oft genug verurteilt werden. Solidarität heißt hier auch die entschiedene Gegnerschaft zu den Peinigern und der zugrunde liegenden Ideologie.

Diese Solidarität zu üben ist auch hier konkret möglich: In der Schule kann sich zum Beispiel vor (oder neben) jene gestellt werden, die sich nicht an das Fasten halten mögen und dafür angefeindet werden. Bei der Arbeit mit Geflüchteten gilt es auf der einen Seite islamistischen Tendenzen aktiv zu begegnen, aber auf der anderen Seite auch anzuerkennen, dass es viele Menschen gibt, die sich vom religiösen Zwangskollektiv lösen wollen. Da dies im Allgemeinen schwierig ist, wird Unterstützung dann noch wichtiger.
Antifaschist*innen sollten neben deutschen FaschistInnen auch IslamistInnen in den Fokus rücken. Eine gute Gelegenheit für eine entsprechende Konfrontation bietet beispielsweise der islamistische Aufmarsch zum Al Quds Tag in Berlin.